Die Hamburger Football-Szene steht unter Schock: Die Hamburg Sea Devils stehen erneut vor dem sportlichen Aus. Nach einer turbulenten Saison voller interner Konflikte hat die European League of Football (ELF) dem Team die Lizenz für die kommende Spielzeit entzogen. Was vor drei Jahren als ambitioniertes Projekt begann, droht nun im Chaos zu enden.
Der Grund für das drohende Ende ist so simpel wie ernüchternd: Geldprobleme. Die Franchise konnte ihre finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllen. «Die wirtschaftliche Situation hat sich in den letzten Monaten dramatisch verschlechtert», verriet mir ein Insider aus dem Umfeld der Sea Devils. Besonders bitter: Bereits im vergangenen Jahr stand das Team vor dem Aus, konnte aber durch einen Eigentümerwechsel gerettet werden.
Hinter den Kulissen brodelte es schon länger. Spieler beklagten verspätete Gehaltszahlungen, während das Management mit sinkenden Zuschauerzahlen kämpfte. Im Volksparkstadion, wo die Sea Devils ihre Heimspiele austragen, blieben immer mehr Plätze leer. Von den anfänglichen 8.000 Fans kamen zuletzt nur noch etwa 3.500 – zu wenig, um die laufenden Kosten zu decken.
Für Hamburg ist es ein herber Rückschlag. Die Stadt hatte sich als europäische Football-Hochburg etabliert und 2022 sogar das ELF-Finale ausgerichtet. «Das ist nicht nur für die Spieler eine Katastrophe, sondern für den gesamten Football-Standort», sagt Ex-Nationalspieler Kasim Edebali, der selbst für die Sea Devils aktiv war.
Ob es noch eine Rettung in letzter Minute geben kann? Die Zeit drängt. Die Liga plant bereits ohne Hamburg für die kommende Saison. Was bleibt, sind enttäuschte Fans und ein weiteres Kapitel in der wechselhaften Geschichte des American Football in Deutschland. Die Sea Devils könnten zum zweiten Mal in ihrer Geschichte von der Bildfläche verschwinden – schon 2007 war das NFL-Europe-Team aufgelöst worden. Kommt jetzt das endgültige Aus?