In Hamburg können Fahrgäste seit heute wieder die komplette U3-Strecke durch die Innenstadt nutzen. Nach wochenlangen Bauarbeiten rollt der Verkehr auf der wichtigen Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Rathaus wieder planmäßig. Die Hamburger Hochbahn hatte den Streckenabschnitt wegen einer umfassenden Gleiserneuerung seit dem 24. Juni gesperrt – ein Einschnitt für die täglich mehr als 250.000 Menschen, die normalerweise diese Linie nutzen.
Die Bauarbeiten waren dringend nötig. «Die alten Gleise hatten nach über 25 Jahren intensiver Nutzung einfach ihre Grenzen erreicht», erklärt Bettina Schmuck, Projektleiterin bei der Hamburger Hochbahn. Auf einer Länge von 650 Metern wurden nicht nur die Schienen ausgetauscht, sondern auch die gesamte Gleisbettung erneuert. Als ich gestern an der Baustelle vorbeikam, herrschte noch Hochbetrieb – der Wettlauf gegen die Zeit war deutlich zu spüren.
Während der Arbeiten mussten Fahrgäste auf Ersatzbusse umsteigen. Ein logistischer Kraftakt, der nicht immer reibungslos lief. «Die ersten Tage waren wirklich chaotisch», erzählt Pendlerin Anja Weber aus Barmbek. «Aber mit der Zeit hat sich alles eingespielt.»
Die Hochbahn investierte rund 4,2 Millionen Euro in die Erneuerung. Das Projekt konnte trotz der komplexen Herausforderungen im Untergrund der Stadt pünktlich abgeschlossen werden. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass bei solchen Bauvorhaben in Hamburg oft mit Verzögerungen zu rechnen ist.
Die Wiedereröffnung kommt genau zur richtigen Zeit: Mit dem Ende der Schulferien steigt die Fahrgastzahl in den kommenden Tagen wieder deutlich an. Für Hamburg ist eine funktionierende U-Bahn keine Nebensache, sondern Lebensader einer Stadt, die immer mehr auf den öffentlichen Nahverkehr setzt. Die nächste Bewährungsprobe für das erneuerte Gleis kommt bestimmt – spätestens beim nächsten Volksfest auf dem Rathausmarkt.