Die Hamburger U3 fährt seit Montagmorgen wieder ohne Einschränkungen zwischen Rathaus und St. Pauli. Die monatelange Teilsperrung ist endlich Geschichte, und das pünktlich zum Ferienbeginn. Nach 13 Wochen Bauzeit können Fahrgäste die wichtige Verbindung durch die Innenstadt wieder ungehindert nutzen.
Die Hochbahn hatte seit Ende März umfangreiche Modernisierungen an den Gleisen und der Tunneldecke durchgeführt. «Diese Arbeiten waren dringend notwendig, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit der über 100 Jahre alten Strecke zu gewährleisten», erklärt Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum. Besonders der Abschnitt zwischen Rathaus und Landungsbrücken gehört zu den ältesten Teilen des Hamburger U-Bahn-Netzes.
Während der Bauarbeiten mussten täglich etwa 65.000 Fahrgäste auf Ersatzbusse umsteigen oder Umwege in Kauf nehmen. Für viele Pendler bedeutete das längere Fahrzeiten und volle Busse. «Die letzten Monate waren eine echte Geduldsprobe», erzählt Anwohnerin Melanie Schmidt (42), die täglich zur Arbeit in die Innenstadt pendelt. «Ich habe mindestens 20 Minuten länger pro Strecke gebraucht.»
Für Touristen und Nachtschwärmer ist die Wiedereröffnung besonders erfreulich. Der Streckenabschnitt verbindet wichtige Attraktionen wie den Michel, die Landungsbrücken und das Vergnügungsviertel St. Pauli. Gerade im Sommer nutzen viele Besucher die U3, um zu den Landungsbrücken und den Hafenfähren zu gelangen.
Die Hochbahn hat die Gelegenheit genutzt, um auch die Barrierefreiheit zu verbessern. An den Stationen wurden zusätzliche Aufzüge installiert und taktile Leitsysteme erneuert. Die nächste große Baumaßnahme ist bereits geplant: Ab Herbst werden weitere Abschnitte der U3 modernisiert – allerdings ohne Vollsperrung, wie die Hochbahn verspricht. Hamburg bleibt in Bewegung, manchmal mit kleinen Umwegen.