Auf Hamburgs Straßen und Plätzen sind sie jetzt regelmäßig zu sehen: die neuen, vandalismussicheren Trinkbrunnen. Seit Anfang Juni hat die Hansestadt mit der Installation von 100 dieser speziellen Wasserspender begonnen. Besonders auffällig: Die Brunnen verfügen über drei verschiedene Ausgabehöhen – für Menschen, für Rollstuhlfahrer und für Hunde. Fast 70 der geplanten Brunnen sind bereits in Betrieb.
Die neuen Trinkbrunnen sind das Ergebnis eines Bürgerschaftsbeschlusses aus dem Jahr 2021. Hamburg reagiert damit auf die zunehmenden Hitzeperioden und den wachsenden Bedarf an öffentlich zugänglichem Trinkwasser. «Diese Brunnen sind ein wichtiger Beitrag zur Klimaanpassung unserer Stadt«, erklärt Umweltsenator Jens Kerstan. Die robusten Geräte aus widerstandsfähigem Edelstahl sollen Vandalismus standhalten – ein Problem, das frühere Modelle plagten.
Als Reporterin, die seit Jahren über Hamburgs Stadtentwicklung berichtet, beobachte ich, wie die neuen Brunnen bereits gut angenommen werden. Besonders an heißen Tagen bilden sich kleine Schlangen, vor allem in belebten Gegenden wie dem Jungfernstieg oder rund um die Alster.
Die Installation kostet rund 1,5 Millionen Euro, wobei jeder Brunnen etwa 15.000 Euro verschlingt. Hamburg Wasser übernimmt sowohl die Wasserkosten als auch die Wartung. Von Oktober bis April werden die Brunnen abgestellt und winterfest gemacht.
Besonders bemerkenswert: Die speziellen Auslauföffnungen am Boden sind ein Segen für die vielen Hamburger Vierbeiner. «Mein Hund weiß mittlerweile genau, wo die neuen Brunnen stehen», erzählt Anwohnerin Lisa Müller aus Eimsbüttel. Diese kleine, durchdachte Anpassung macht den Unterschied für eine hundefreundliche Stadt.
Die Trinkbrunnen sind mehr als nur praktische Wasserspender – sie symbolisieren Hamburgs Weg zur klimaangepassten Metropole. In Zeiten, wo Hitzesommer zur Normalität werden, könnte dieses Modell Schule machen. Die Frage bleibt: Reichen 100 Brunnen für eine Großstadt mit 1,8 Millionen Einwohnern?