Die Straßen Hamburgs verwandeln sich am kommenden Wochenende in ein Nadelöhr, wenn gleich zwei Großveranstaltungen auf die Hansestadt treffen. Der britische Superstar Ed Sheeran gibt am Samstag ein Konzert im Volksparkstadion, während zeitgleich der bunte Schlagermove durch St. Pauli zieht. Rund 500.000 Menschen werden insgesamt erwartet – eine logistische Herausforderung für die Stadt.
Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) warnt bereits vor «erheblichen Einschränkungen» im Stadtgebiet. «Wir raten allen Besuchern dringend, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen», erklärt HVV-Sprecher Rainer Vohl. Besonders betroffen sind die Stadtteile Altona, St. Pauli und das Gebiet rund um das Volksparkstadion.
Der Schlagermove lockt seit Jahren Hunderttausende in die Stadt. Die bunten Trucks mit schlagerbeschallten Partygästen in Schlaghosen und mit Blumenketten beginnen ihre Route am Heiligengeistfeld und ziehen dann durch St. Pauli. «Der Move ist ein Stück Hamburg geworden», sagt Veranstalter Frank Klingner, «aber dieses Jahr müssen wir besonders auf die Besucherströme achten.»
Meine Kollegin vom Lokalteil hat vergangenes Jahr beim Schlagermove fotografiert und berichtete von dicht gedrängten Menschenmassen. «Man kam kaum von A nach B – und das war ohne Ed-Sheeran-Konzert«, erinnert sie sich.
Die Polizei Hamburg hat ihr Personal aufgestockt. «Wir sind mit zusätzlichen Einsatzkräften vor Ort», bestätigt Polizeisprecherin Sandra Meyer. Shuttlebusse sollen Konzertbesucher vom Bahnhof Stellingen zum Volksparkstadion bringen.
Anwohner der betroffenen Stadtteile stellen sich auf ein chaotisches Wochenende ein. «Wir verlassen Hamburg lieber», schmunzelt Kai Wernecke aus Altona. Für die Hamburger Wirtschaft hingegen sind solche Ereignisse ein Segen. Die Frage bleibt: Kann die Stadt den Ansturm bewältigen?