In den Gewässern Hamburgs läuft seit gestern Abend eine großangelegte Suchaktion. Zwei Menschen werden vermisst, nachdem sie beim Baden in der Elbe nahe des Elbstrands in Övelgönne nicht mehr auftauchten. Die Alarmierung erfolgte gegen 19:30 Uhr durch Augenzeugen, die beobachteten, wie die Personen von der Strömung erfasst wurden. Laut DLRG-Statistik sind allein im vergangenen Jahr bundesweit 378 Menschen ertrunken – die Gefahren von Flüssen werden oft unterschätzt.
Die Wasserschutzpolizei koordiniert den Einsatz, an dem über 60 Rettungskräfte beteiligt sind. Taucher, Boote und ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera durchkämmen das Gebiet. «Die Strömung in der Elbe ist tückisch und wechselt mit den Gezeiten. Selbst gute Schwimmer können schnell in Not geraten», erklärt Einsatzleiter Michael Behrens.
Die Vermissten – eine 24-jährige Frau und ein 32-jähriger Mann – sollen Touristen aus Österreich sein. Angehörige werden von Notfallseelsorgern betreut.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich immer wieder erlebt, wie unterschätzt die Gefahren unserer Stadtgewässer sind. Die Elbe wirkt an warmen Sommertagen einladend, doch unter der Oberfläche lauern gefährliche Strömungen und Strudel.
Die Suche wird durch die einbrechende Dunkelheit erschwert, soll aber die ganze Nacht fortgesetzt werden. «Wir geben nicht auf, solange es eine Chance gibt», betont Behrens. Die Behörden haben den betroffenen Uferbereich weiträumig abgesperrt.
Die Hamburger Bevölkerung zeigt sich betroffen. Am Ufer haben Menschen Kerzen aufgestellt. Der tragische Vorfall wirft erneut die Frage auf, ob die Warnschilder an beliebten Badestellen ausreichen. In den kommenden Tagen will der Senat über verstärkte Sicherheitsmaßnahmen beraten.