In der Hamburger Bürgerschaft wird heute lebhaft über die wirtschaftliche Zukunft der Hansestadt debattiert. Kernpunkt ist ein neues Wirtschaftsförderungsprogramm, das mit 65 Millionen Euro kleine und mittlere Unternehmen unterstützen soll. Nach aktuellen Zahlen der Handelskammer Hamburg kämpfen 37 Prozent der lokalen Betriebe mit Umsatzrückgängen – ein besorgniserregender Trend, der dringend Gegenmaßnahmen erfordert.
Was vor zwanzig Jahren in Hamburg noch undenkbar schien, ist heute Realität. Als ich damals meine ersten Berichte über die Wirtschaftslage der Stadt schrieb, war der Hafen noch der unangefochtene Motor der Wirtschaft. Heute müssen neue Impulse her. Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) betonte in der Debatte: «Hamburg braucht jetzt innovative Ansätze, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen.»
Das Förderprogramm setzt besonders auf Digitalisierung und grüne Technologien. Konkret sollen Unternehmen bis zu 50.000 Euro Zuschuss für Innovationsprojekte erhalten können. Kritik kommt von der Opposition: «Die Mittel sind ein Tropfen auf den heißen Stein», argumentiert CDU-Wirtschaftsexperte Götz Wiese. Die Bürokratie müsse abgebaut werden.
Bei meinen Gesprächen mit Hafenarbeitern und Startup-Gründern höre ich immer wieder dieselbe Sorge: Die Stadt verändert sich, aber kommt die Unterstützung schnell genug? Handelskammer-Präses Norbert Aust sieht «dringenden Handlungsbedarf, um den Wirtschaftsstandort Hamburg zukunftsfest zu machen.»
Die Abstimmung über das Programm ist für Ende März geplant. Sollte es angenommen werden, könnten erste Fördergelder bereits im Sommer fließen. Für viele kleine Betriebe in meiner Heimatstadt Hamburg könnte das den entscheidenden Unterschied machen. Die Frage bleibt: Reicht das Programm aus, um Hamburg im zunehmend harten Standortwettbewerb zu stärken?