Es war eine Machtdemonstration im Volksparkstadion: Der FC St. Pauli hat das Hamburger Stadtderby mit 2:0 für sich entschieden und damit ein deutliches Zeichen im Aufstiegskampf gesetzt. Während die Kiezkicker auf dem Rasen jubelten, mussten HSV-Fans mitansehen, wie ihr Team erneut im wichtigsten Spiel des Jahres den Kürzeren zog.
«Wir haben heute genau die Energie und Leidenschaft gezeigt, die es in einem Derby braucht», erklärte St. Pauli-Trainer Fabian Hürzeler nach dem Spiel. Die Treffer von Oladapo Afolayan (59.) und Marcel Hartel (74.) besiegelten den verdienten Sieg der Gäste, die über die gesamte Spielzeit die reifere Mannschaft waren.
Für den HSV ist es ein herber Rückschlag im Aufstiegsrennen. Bereits zum dritten Mal in Folge muss sich das Team von Trainer Steffen Baumgart im Stadtderby geschlagen geben. Die Rothosen wirkten über weite Strecken ideenlos und konnten die gut organisierte Defensive des Stadtrivalen kaum in Bedrängnis bringen. «Wir haben heute zu wenig investiert und in den entscheidenden Momenten nicht die richtigen Lösungen gefunden», gab HSV-Kapitän Sebastian Schonlau selbstkritisch zu.
Die Bedeutung dieses Derbysiegs geht weit über die drei Punkte hinaus. St. Pauli festigt seine Position an der Tabellenspitze und nimmt wichtige Energie für den Saisonendspurt mit. Die braun-weißen Fans träumen mehr denn je vom ersten Bundesliga-Aufstieg seit 2010. Der HSV hingegen muss sich nach dieser Niederlage sammeln – die Aufstiegsträume leben noch, aber der Druck wächst mit jedem Punktverlust.
In einer Stadt, in der Fußball Religion ist, hat St. Pauli heute die Oberhand gewonnen. Zumindest bis zum nächsten Derby bleibt die Nummer eins in Hamburg braun-weiß.