Es war ein Abend, der in die deutsche Sportgeschichte eingehen wird. Zum ersten Mal standen sich zwei Bundesliga-Teams im Champions-League-Finale gegenüber – und das ausgerechnet in einem deutschen Derby. Die Füchse Berlin haben in einem nervenaufreibenden Endspiel den SC Magdeburg mit 32:30 bezwungen und sich damit erstmals den begehrtesten Titel im europäischen Vereinshandball gesichert.
Die Halle bebte von der ersten Minute an. Über 20.000 Zuschauer erlebten ein Handballfest der Extraklasse, bei dem die Führung ständig wechselte. Während Berlin auf seine dänischen Superstars Mathias Gidsel und Lasse Andersson setzte, die zusammen auf beeindruckende 15 Tore kamen, baute Magdeburg auf sein bewährtes Kollektiv um Spielmacher Gisli Kristjansson.
«Das ist der größte Tag meiner Karriere», strahlte Berlins Keeper Dejan Milosavljev, der in den entscheidenden Minuten mit drei Paraden zum Matchwinner avancierte. «Wir haben jahrelang auf diesen Moment hingearbeitet. Dass wir ausgerechnet gegen Magdeburg triumphieren, macht es noch spezieller.»
Die Statistiken unterstreichen die Dominanz deutscher Teams im europäischen Handball. Mit diesem Erfolg hat die Bundesliga nun sechs der letzten zehn Champions-League-Titel geholt – eine beeindruckende Bilanz. SCM-Trainer Bennet Wiegert zeigte sich trotz der Niederlage stolz: «Zwei deutsche Mannschaften im Finale – das zeigt, wo der beste Handball gespielt wird.»
Besonders bemerkenswert: Für die Füchse ist es der erste internationale Großtitel seit dem EHF-Pokal 2018. Nach Jahren im Schatten der Großen haben sich die Berliner endgültig in der europäischen Elite etabliert. Die Frage ist nun: Beginnt mit diesem Triumph eine neue Ära im deutschen Handball oder war es ein einmaliger magischer Moment? Die Antwort werden die kommenden Saisons liefern.