Die letzten drei Tage waren Hamburg fest in den Händen der Harley-Fahrer. Rund 40.000 Biker und Bikerinnen versammelten sich auf dem Großmarktgelände, um ihre Leidenschaft für die legendären Motorräder zu teilen. Am Sonntag endeten die 20. Harley Days mit einer beeindruckenden Parade durch die Stadt – eine Prozession aus chromblitzenden Maschinen und ohrenbetäubendem Motorenklang, die tausende Schaulustige an die Straßen lockte.
Die Stimmung war ausgelassen, als sich die kilometerlange Kolonne vom Großmarkt über Landungsbrücken, Reeperbahn und Binnenalster durch die Innenstadt schlängelte. «Die Harley Days sind längst mehr als nur ein Motorradtreffen. Sie sind Teil der Hamburger Kulturszene geworden», erklärt Veranstalter Jasper Baeumker. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor, aber die Organisatoren schätzen, dass deutlich mehr Besucher als im Vorjahr kamen.
Neben der Parade begeisterten Stuntshows, Live-Musik und eine Ausstellung der neuesten Harley-Modelle. Was mich besonders beeindruckte: die Vielfalt der Teilnehmer. Von jungen Rockern bis zu Rentnern in Lederkutten – die Motorradkultur verbindet Generationen und soziale Schichten. Eine ältere Dame aus Bergedorf erzählte mir stolz: «Mit 68 hab ich erst meinen Führerschein gemacht, jetzt fahre ich selbst Harley.»
Die Hamburger Polizei zeigte sich zufrieden mit dem überwiegend friedlichen Verlauf. Vereinzelte Beschwerden über Lärmbelästigung gab es zwar, diese hielten sich aber in Grenzen. Für die Wirtschaft brachten die Harley Days wichtige Impulse – Hotels und Gastronomie waren gut ausgelastet.
Ob die Veranstaltung auch nächstes Jahr in Hamburg stattfindet, ist noch offen. Fest steht: Der donnernde Herzschlag der V-Twin-Motoren hat sich für viele Hamburger zum sommerlichen Ritual entwickelt – ein Stück amerikanischer Freiheitsmythos mitten in der Hansestadt.