Der Vorfall vom letzten Samstagabend auf St. Pauli wirft Fragen auf, die Hamburg bewegen. Ein 39-jähriger Mann wurde gegen 23:15 Uhr in der Clemens-Schultz-Straße von drei Unbekannten angegriffen und verletzt. Laut Polizeiangaben sollen die Täter homophobe Beleidigungen gerufen haben, bevor sie zuschlugen. Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamts ermittelt nun wegen des Verdachts auf ein Hassverbrechen.
Was mich besonders beunruhigt: In den letzten Monaten habe ich mehrfach mit Anwohnern im Kiez gesprochen, die von einer zunehmenden Aggression berichten. Der Fall scheint kein Einzelfall zu sein. Die drei Täter – alle etwa 1,80 Meter groß und dunkel gekleidet – konnten unerkannt flüchten. Das Opfer erlitt Verletzungen im Gesicht und musste ambulant behandelt werden.
«Die Bekämpfung von Hasskriminalität hat für uns höchste Priorität», erklärte Polizeisprecher Florian Abbenseth. «Wir nehmen solche Vorfälle sehr ernst.» Eine Aussage, die ich nach Gesprächen mit Betroffenen bestätigen kann, auch wenn viele Fälle aus Angst nicht angezeigt werden.
Die Ermittler suchen nun dringend Zeugen. Eine Frau, die dem Opfer half, könnte wichtige Hinweise geben. Sie und andere Personen, die Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Auch wenn in Hamburg die Toleranz eigentlich großgeschrieben wird – dieser Vorfall zeigt, dass wir nicht nachlassen dürfen im Kampf gegen Diskriminierung.
Mehr Details gibt es bei der Polizei Hamburg unter der Telefonnummer 040 4286-56789.
Werden wir uns als Stadtgesellschaft geschlossen gegen solche Taten stellen? Die Antwort darauf wird zeigen, wie ernst wir es mit den Werten meinen, auf die wir uns so gerne berufen.