Im Schatten der Allianz Arena schreibt gerade ein junger Norweger seine eigene Geschichte. Kristian Haugen, der 22-jährige Mittelfeldspieler, ist bei 1860 München zur unerwarteten Entdeckung der Saison geworden. Mit seinem präzisen Passspiel und der beeindruckenden Laufbereitschaft hat er die Herzen der traditionsbewussten Löwen-Fans im Sturm erobert – und das, obwohl er erst seit wenigen Monaten das blau-weiße Trikot trägt.
«Haugen verkörpert genau das, was wir bei den Löwen sehen wollen: Einsatz, Leidenschaft und diese nordische Präzision«, schwärmt Trainer Argirios Giannikis, der dem Norweger von Anfang an vertraute. Die Statistiken geben ihm Recht: Mit einer Passquote von beachtlichen 87 Prozent und durchschnittlich 11,3 Kilometern pro Spiel liefert Haugen Werte, die in der 3. Liga ihresgleichen suchen.
Was Haugen besonders auszeichnet, ist seine Anpassungsfähigkeit an den deutschen Fußball. Während viele skandinavische Talente Zeit brauchen, um mit der Intensität der 3. Liga zurechtzukommen, hat er den Sprung vom norwegischen Erstligisten Bodø/Glimt nahtlos gemeistert. Die Kombination aus skandinavischer Spielintelligenz und der im Grünwalder Stadion geforderten Kampfbereitschaft macht ihn zum idealen Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff.
Im Münchner Stadtgespräch wird bereits spekuliert, wie lange die Löwen ihr Talent halten können. Die Scouts größerer Vereine sitzen regelmäßig auf der Tribüne. Doch Haugen selbst bleibt bodenständig. Nach Trainingseinheiten sieht man ihn manchmal noch in den Cafés rund um Giesing, wo er mit Fans plaudert und geduldig Autogramme gibt. «München fühlt sich bereits wie Zuhause an», sagt er. «Hier kann ich mich entwickeln und gleichzeitig Teil eines Traditionsklubs mit leidenschaftlichen Fans sein.»
Haugen könnte der Schlüsselspieler werden, um 1860 endlich wieder in höhere Gefilde zu führen. Die Saison ist noch jung, aber die Hoffnung im traditionsbewussten Münchner Stadtteil Giesing wächst mit jedem gelungenen Auftritt ihres norwegischen Mittelfeldmotors.