Heidenheim Bayern Stuttgart Duell in Baden-Württemberg vor Weihnachten
Die Bundesliga-Landkarte Baden-Württembergs erlebt gerade einen besonderen Moment: Mit dem 1. FC Heidenheim und dem VfB Stuttgart treffen am kommenden Wochenende zwei Teams aufeinander, die die Fußballwelt in dieser Saison auf unterschiedliche Weise überraschen. Als Lokalreporter verfolge ich die Entwicklung beider Vereine seit Jahren – und selten war ein Landesduell so interessant wie dieses.
Der VfB Stuttgart schwebt nach Jahren der Krise auf einer Erfolgswelle. Mit 31 Punkten steht das Team von Sebastian Hoeneß sensationell auf Platz drei und mischt in der Champions League mit. Besonders beeindruckend: Die Art und Weise, wie die Stuttgarter spielen – offensiv, mutig und mit einer klaren Idee. Die Fans in der MHPArena sind elektrisiert.
Heidenheim wiederum schreibt seine eigene Erfolgsgeschichte. Der Aufsteiger hat sich in der Bundesliga etabliert und steht mit 17 Punkten im gesicherten Mittelfeld. Was Trainer Frank Schmidt dort aufgebaut hat, verdient höchsten Respekt. Mit bescheidenen Mitteln und klarer Philosophie hat er aus dem Kleinstadtklub einen ernst zu nehmenden Bundesligisten gemacht. «Wir wollen uns nicht verstecken», sagte Schmidt mir gegenüber vor einigen Wochen. «Aber wir wissen auch, wo wir herkommen.»
Die Vorzeichen für Samstag sind klar: Stuttgart ist Favorit, doch Heidenheim hat nichts zu verlieren. Mich erinnert das an alte Pokalgeschichten, wo der vermeintlich Kleine über sich hinauswächst. Für die Fußballkultur im Ländle ist diese Konstellation ein Geschenk – zwei Vereine, die auf ihre Art den baden-württembergischen Fußball neu definieren.
Während in München und Dortmund die Krise tobt, zeigen Stuttgart und Heidenheim, dass mit kluger Arbeit und Kontinuität auch ohne Millioneninvestitionen Erfolg möglich ist. Für mich als langjähriger Beobachter der Szene ein erfrischendes Zeichen. Und für die Fans beider Lager ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk in Form eines Landesduells, das vor einigen Jahren noch undenkbar schien.