Die Debatte um den Videobeweis erhitzt erneut die Gemüter in Frankfurt. Nach dem umstrittenen Handelfmeter beim 1:2 gegen Bayern München äußerte Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann deutliche Kritik. «Es wird schwieriger, nicht leichter mit dem VAR», sagte er gestern bei einem Medienempfang.
Der Frankfurter Funktionär bemängelte vor allem die uneinheitliche Auslegung: «Wir brauchen klare Regeln, was ein strafbares Handspiel ist.» Die Szene, als Robin Kochs Arm vom Ball getroffen wurde, sorgte bundesweit für Diskussionen. Schiedsrichter Sven Jablonski entschied nach Videostudium auf Strafstoß – eine Entscheidung, die Hellmann als «nicht nachvollziehbar» bezeichnet.
Als langjährige Beobachterin der Bundesliga fällt mir auf: Die Akzeptanz für den VAR schwindet spürbar – nicht nur bei Funktionären, sondern auch auf den Rängen. Bei meinem letzten Besuch in der Frankfurter Arena war die Frustration förmlich greifbar.
Besonders brisant: Hellmann sitzt selbst im DFL-Präsidium, das den Videobeweis einst mit eingeführt hat. «Wir müssen ehrlich reflektieren, ob wir mit dem VAR auf dem richtigen Weg sind», forderte er. Eintracht-Trainer Dino Toppmöller hatte sich nach dem Spiel ähnlich geäußert: «Mit gesundem Menschenverstand betrachtet war das kein Elfmeter.»
Die Debatte dürfte weitergehen. Während die einen eine technische Revolution sehen, fürchten andere den Verlust der Fußballseele. Die Frage bleibt: Bringt mehr Technik wirklich mehr Gerechtigkeit?
 
							