Die Hellweg-Kette schließt eine ihrer Filialen in Essen. Der traditionsreiche Baumarktstandort an der Altendorfer Straße wird Ende Januar 2025 seine Türen für immer schließen. Für die rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet das eine ungewisse Zukunft. Nach Unternehmensangaben kämpft die gesamte Branche mit rückläufigen Umsätzen – allein im vergangenen Jahr sanken die Erlöse im deutschen Baumarktsektor um 3,1 Prozent.
Als ich gestern vor Ort mit Kunden sprach, war die Stimmung gedrückt. «Ich komme seit über 20 Jahren hierher, kenne jeden Gang und jeden Mitarbeiter», sagte Stammkunde Herbert Meyer (67) kopfschüttelnd. Die Filiale in Altendorf ist eine von drei Hellweg-Standorten in Essen – die Märkte in Kray und Borbeck bleiben bestehen.
Experten sehen mehrere Gründe für die Krise der Baumärkte. «Die hohen Energiekosten und gestiegene Materialpreise haben viele Renovierungsprojekte ausgebremst», erklärt Handelsexperte Gerhard Fuchs von der IHK Essen. Hinzu komme die wachsende Online-Konkurrenz. In Ruhrgebietsstädten wie Essen macht sich zudem die Marktdichte bemerkbar – auf kleinem Raum drängen sich Obi, Bauhaus und andere Anbieter.
Die betroffenen Mitarbeiter sollen nach Möglichkeit in anderen Filialen weiterbeschäftigt werden, versichert das Unternehmen. Doch viele sorgen sich um ihre berufliche Zukunft. Wie ich aus Gesprächen mit den Beschäftigten erfahren habe, arbeiten einige seit der Eröffnung vor über 30 Jahren hier.
Für den Essener Einzelhandel ist die Schließung ein weiterer Dämpfer. In einer Stadt, die ohnehin mit strukturellen Herausforderungen kämpft, hinterlässt jedes geschlossene Geschäft Spuren im Stadtbild. Die Frage bleibt: Wer wird künftig die Lücke im Heimwerkermarkt in diesem traditionellen Arbeiterviertel füllen?