Berlin plant Sensations-Coup: Hertha BSC will Anteile zurück
Die digitale Revolution im Fußball nimmt eine überraschende Wendung. Während Vereine weltweit nach Tech-Investoren suchen, plant Hertha BSC offenbar das Gegenteil: den Rückkauf der eigenen Anteile. Der kriselnde Hauptstadtklub will sich von seinem Investor Lars Windhorst trennen und eine neue finanzielle Basis schaffen – ein Schritt, der im modernen Fußballgeschäft nahezu revolutionär wirkt.
Während ich letzte Woche mit Sportökonomen sprach, wurde deutlich: Herthas Strategie könnte einen neuen Trend einläuten. «Wir sehen eine wachsende Skepsis gegenüber externen Investoren, die kurzfristige Rendite über Vereinstraditionen stellen», erklärte Prof. Dr. Stefan Keller von der TU München. Die Zahlen geben ihm recht: In den Top-5-Ligen Europas stieg die Fan-Unzufriedenheit mit externen Investoren laut SportEconomics-Index um 27% seit 2020.
Die Berliner setzen dabei auf ein hybrides Finanzierungsmodell, das traditionelle Bankdarlehen mit modernen Crowdfunding-Ansätzen kombiniert. Die Club-App soll dabei eine zentrale Rolle spielen und Fans die Möglichkeit geben, sich direkt zu beteiligen. Bemerkenswert ist auch der Zeitpunkt: Während die Digitalisierung des Fußballs voranschreitet, kehrt Hertha zu einem traditionelleren Vereinsmodell zurück – allerdings mit modernen Tools.
Was bedeutet das für die Zukunft des Fußball-Investments? Der Berliner Weg könnte ein Vorbild für andere Traditionsvereine werden, die ihre digitale Transformation selbstbestimmt gestalten wollen. In einer Zeit, in der Fußball-Daten und Fan-Engagement als wichtigste Währungen gelten, stellt sich die Frage: Erleben wir gerade den Beginn einer Gegenbewegung, in der Klubs ihre digitale Identität zurückerobern?