Die eingestürzten Dächer im Industriegebiet Limburg-Offheim bleiben Gesprächsthema Nummer eins in der Region. Seit dem Unglück am Samstag, bei dem drei Dächer von Firmengebäuden unter der Schneelast zusammenbrachen, laufen die Untersuchungen auf Hochtouren. Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt, doch der wirtschaftliche Schaden ist enorm. Einer ersten Schätzung zufolge liegt er bei mehreren Millionen Euro.
«Wir stehen mit den betroffenen Unternehmern in engem Kontakt und suchen nach schnellen Lösungen», erklärt Limburgs Bürgermeister Marius Hahn. Insgesamt 14 Firmen mit rund 500 Mitarbeitern sind von den Einstürzen betroffen. Manche können ihren Betrieb vorübergehend in Ausweichquartiere verlegen, für andere bedeutet der Vorfall einen kompletten Stillstand.
Die Statiker haben ihre Arbeit bereits aufgenommen. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass die ungewöhnlich hohe Schneelast in Kombination mit Regen zu der Katastrophe geführt hat. «Die Dächer waren für normale Schneemengen ausgelegt, aber nicht für diese extreme Situation», erläutert Bauingenieur Thomas Wegner vom TÜV Hessen.
Als ich gestern das Gebiet besuchte, waren die Aufräumarbeiten in vollem Gang. Bagger und Kräne räumten Trümmer beiseite, während die Firmeninhaber mit besorgten Gesichtern daneben standen. Ein Bild, das ich in meiner zwanzigjährigen Berichterstattung selten so eindringlich erlebt habe.
Parallel dazu hat das Regierungspräsidium Gießen einen Krisenstab eingerichtet. «Wir prüfen derzeit Sofortmaßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Betriebe», versichert Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. Mehr dazu auf der Webseite des Regierungspräsidiums Gießen.
Was bleibt, ist die Frage nach Konsequenzen für ähnliche Gebäude in der Region. Müssen wir angesichts des Klimawandels unsere Bauvorschriften anpassen? Für die Unternehmen in Limburg-Offheim kommt diese Überlegung zu spät – sie kämpfen jetzt um ihre Existenz.