Die Hitzewelle rollt über Deutschland – und trifft besonders den Süden und Westen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gibt amtliche Warnungen heraus: Temperaturen bis zu 36 Grad werden in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im südlichen Hessen erwartet. «Bei diesen Werten steigt die Belastung für den menschlichen Organismus erheblich an», warnt DWD-Meteorologe Felix Dietzsch.
Besonders in städtischen Gebieten wie Stuttgart und Mannheim verschärft der sogenannte Hitzeinseleffekt die Situation. Dort kühlt es auch nachts kaum unter 20 Grad ab – Tropennächte nennen wir Meteorologen das. Die Kombination aus Hitze und mangelnder nächtlicher Abkühlung ist besonders für ältere Menschen und Kinder gefährlich. Wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilt, steigt die Zahl der hitzebedingten Krankenhauseinweisungen in solchen Phasen um bis zu 15 Prozent.
«Wir müssen uns darauf einstellen, dass solche Hitzeperioden durch den Klimawandel häufiger werden», erklärt Prof. Dr. Mojib Latif vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung. Die aktuelle Hitze wird durch ein stabiles Hochdruckgebiet über Mitteleuropa verursacht, das heiße Luftmassen aus Nordafrika und Spanien zu uns lenkt.
Als ich letztes Jahr während einer ähnlichen Hitzewelle in Freiburg berichtete, sah ich, wie Parks und Brunnen zu regelrechten «Kühlzonen» wurden. Viele Städte haben inzwischen Hitzeaktionspläne entwickelt. Wer mehr Informationen sucht, findet diese beim Bundesumweltministerium.
Für die nächsten Tage bleibt es heiß, erst ab Donnerstag deutet sich eine leichte Abkühlung an. Experten raten: Viel trinken, körperliche Anstrengung vermeiden und kühle Räume aufsuchen. Hitze ist längst kein reines Komfortproblem mehr – sondern eine ernsthafte gesundheitliche Herausforderung. Vielleicht wird es Zeit, dass wir in Deutschland die Siesta einführen?