Während sich viele Düsseldorfer über die Sonnentage freuen, kämpfen bestimmte Stadtteile mit gefährlicher Hitzebelastung. Eine aktuelle Studie des Umweltamtes zeigt: Die Innenstadt und Oberbilk leiden besonders unter den hohen Temperaturen. Bis zu sieben Grad wärmer kann es dort werden als im Umland. Fast 40 Prozent der Stadtfläche gelten inzwischen als überhitzt.
In den engen Straßenschluchten der Altstadt staut sich die Hitze besonders. «Der hohe Versiegelungsgrad und die dichte Bebauung machen diese Gebiete zu regelrechten Hitzeinseln«, erklärt Klimaforscherin Dr. Andrea Mertens vom Düsseldorfer Institut für Klimafolgenforschung. Die Folgen spüren vor allem ältere Menschen und Kinder.
Die Stadt hat nun reagiert. Seit letztem Sommer gibt es ein Hitzetelefon für gefährdete Personen. Zudem wurden 15 neue Trinkbrunnen installiert. «Das reicht aber nicht», sagt Umweltaktivist Michael Becker vom BUND. «Wir brauchen mehr Grünflächen und entsiegelte Bereiche.»
Als ich gestern durch die Friedrichstadt lief, sah ich kleine Oasen der Abkühlung: Bürger haben begonnen, Baumscheiben zu begrünen und sogar kleine «Pocket Parks» anzulegen. Diese Eigeninitiative macht Mut.
Die Stadt plant nun ein umfassendes Hitzeschutzkonzept. Bis 2030 sollen 1.000 neue Stadtbäume gepflanzt und Dachflächen begrünt werden. Ob das ausreicht? Die kommenden Sommer werden es zeigen. Klar ist: Der Klimawandel macht auch vor Düsseldorf nicht halt.