Gestern brannte die Sonne erbarmungslos über der Dortmunder Innenstadt. Das Thermometer kletterte auf 34 Grad – und ausgerechnet da feierten tausende Menschen bei «à la Carte» und «Klangvokal». Die Stadt hatte alle Hände voll zu tun, um Hitzenotfälle zu verhindern.
«Bei solchen Temperaturen können wir nicht einfach abwarten», erklärt Feuerwehrsprecher Oliver Körner vor Ort. Die Einsatzkräfte verteilten kostenlos Wasser und stellten zusätzliche Schattenplätze auf. Eine Vorsichtsmaßnahme, die sich auszahlte: «Wir hatten nur drei leichte Hitzenotfälle zu versorgen.»
Für mich ist das ein beeindruckendes Beispiel städtischer Vorbereitung. Noch vor fünf Jahren, als ich über ähnliche Veranstaltungen in Hamburg berichtete, gab es solche präventiven Konzepte kaum. Inzwischen hat die Klimakrise die Kommunen aufgerüttelt.
Stadtdirektor Jörg Stüdemann bestätigt: «Wir haben aus den Hitzesommern gelernt. Seit 2022 gibt es für alle Großveranstaltungen verpflichtende Hitzenotfallpläne.» Das kostet die Stadt pro Event etwa 5.000 Euro extra – Geld, das gut angelegt ist, wie er findet.
Interessant: Die Veranstalter beobachten eine Verschiebung des Besucherstroms. «Die Menschen kommen jetzt eher abends», sagt Festivalleiter Marcus Krone. Tagsüber bleiben viele in klimatisierten Räumen oder im Schatten der Parks.
Vielleicht müssen wir uns langsam auf einen mediterranen Lebensrhythmus einstellen – mit Siesta am Mittag und Leben am Abend. Die Dortmunder scheinen jedenfalls bereit dafür zu sein.