Mit bis zu 32 Grad hat Essen heute die erste echte Hitzewelle des Jahres erlebt. Die Stadt hat eine offizielle Warnung herausgegeben und fordert Bürgerinnen und Bürger auf, besonders auf ältere Menschen und Kinder zu achten. Laut Deutschem Wetterdienst bleiben die Temperaturen auch in den nächsten Tagen im Hochsommerbereich.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich selten erlebt, wie früh im Jahr die städtischen Hitzenotfallpläne aktiviert werden. «Wir bitten alle Essener, auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr zu achten und die Mittagshitze zu meiden», erklärt Gesundheitsdezernent Peter Renzel. Besonders gefährdet seien ältere Menschen, die oft ein vermindertes Durstgefühl haben.
Die Stadt hat zusätzliche Trinkwasserbrunnen in der Innenstadt installiert und verlängert die Öffnungszeiten der Freibäder. Auch die Grugapark-Verwaltung reagiert mit einem speziellen Angebot: «Wir haben schattige Ruhezonen eingerichtet und verteilen bei Bedarf kostenlos Wasser», sagt Parkdirektorin Maren Schmidt.
Wie ich auf meinem Weg durch die Essener Innenstadt beobachten konnte, suchen viele Menschen Schutz in klimatisierten Einkaufszentren. Die Straßencafés bleiben weitgehend leer, während der Baldeneysee zum Magneten für Erfrischungssuchende wird.
Die Stadtwerke rufen zudem zum sparsamen Wasserverbrauch auf. Die Kombination aus Hitze und ausbleibenden Niederschlägen könnte sonst zu Engpässen führen. In den kommenden Tagen wird die Belastung für den Stadtorganismus weiter zunehmen – eine Entwicklung, die uns wohl künftig häufiger beschäftigen wird.