Nach mehreren wechselhaften Wochen rollt jetzt die Hitzewelle auf Berlin und Brandenburg zu. Meteorologen erwarten ab Mitte nächster Woche einen drastischen Temperaturanstieg mit möglichen Höchstwerten von bis zu 39 Grad in der Region. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von einer «ausgeprägten Hitzeperiode», die mindestens fünf Tage anhalten könnte.
Die Vorhersagen haben es in sich: Nach einem milden Wochenende steigen die Temperaturen ab Dienstag täglich an. «Wir sehen hier ein klassisches Hochdruckgebiet, das heiße Luftmassen aus Nordafrika und Südeuropa zu uns transportiert», erklärt Klimaforscher Dr. Thomas Weber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
Am Mittwoch und Donnerstag werden bereits 33 bis 35 Grad erwartet, bevor der Höhepunkt am Freitag mit bis zu 39 Grad erreicht wird. «Solche Werte sind selbst für den Hochsommer ungewöhnlich und übersteigen die langjährigen Mittelwerte um 10 bis 12 Grad», so Weber. Die tropischen Nächte mit Temperaturen über 20 Grad verschärfen die Belastung zusätzlich.
Gesundheitssenatorin Ute Lange warnt vor den Risiken: «Gerade ältere Menschen und Kinder sollten zwischen 11 und 16 Uhr möglichst im Schatten bleiben und ausreichend trinken.» Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bereiten sich auf die Extremhitze vor und kündigen zusätzliche Kühlmaßnahmen in U-Bahnen und Bussen an.
Seit Jahren beobachte ich, wie die Hitzeperioden in der Hauptstadtregion zunehmen – was früher die Ausnahme war, wird langsam zur Regel. Berlins grüne Oasen wie der Tiergarten und das Strandbad Wannsee werden überfüllt sein.
Die anhaltende Trockenheit verschärft zudem die Waldbrandgefahr in Brandenburg erheblich. Feuerwehren sind in höchster Alarmbereitschaft. Erst Ende der kommenden Woche könnte eine Kaltfront Abkühlung bringen – bis dahin heißt es: Durchhalten und auf sich achten. Die Frage bleibt: Wird dieser Extremsommer zur neuen Normalität für unsere Region?