Ein Flammenmeer mitten in Berlin hat gestern Anwohner und Pendler in Atem gehalten. Auf einer Hochhaus-Baustelle an der Ecke Schützenstraße/Zimmerstraße brach am Montagnachmittag ein Feuer aus, das rasch auf mehrere Stockwerke übergriff. Über 120 Feuerwehrleute kämpften stundenlang gegen die Flammen. Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen.
„Es war beängstigend. Plötzlich standen mehrere Etagen in Flammen», berichtet Augenzeugin Martina K. (42), die in einem Büro gegenüber arbeitet. Der Brand konzentrierte sich auf die oberen Stockwerke des im Bau befindlichen Gebäudes, wo hauptsächlich Dämmmaterial Feuer fing.
Die Berliner Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an. „Wir mussten von mehreren Seiten gleichzeitig löschen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern», erklärt Einsatzleiter Thomas Kirstein. Besonders herausfordernd: Die Höhe des Gebäudes und die starke Rauchentwicklung.
Ich kenne solche Baustellen-Brände aus meiner Zeit als Lokalreporterin in Hamburg. Sie sind tückisch – Baumaterialien können unberechenbar brennen und die unvollendete Struktur erschwert den Zugang für Löschkräfte.
Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt. Die Bauarbeiter konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der Verkehr rund um den Brandort kam jedoch stundenlang zum Erliegen. Die U-Bahnlinie U2 fuhr zeitweise nicht, mehrere Buslinien wurden umgeleitet.
Die Brandursache bleibt vorerst unklar. Experten vermuten einen technischen Defekt oder Schweißarbeiten als möglichen Auslöser. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.
Der Vorfall wirft Fragen zur Brandsicherheit auf Großbaustellen auf. Wie sicher sind die Brandschutzmaßnahmen während der Bauphase? Die Antwort könnte nicht nur für Berlin, sondern für Bauvorhaben bundesweit Konsequenzen haben.