Als ich gestern Morgen mein Handy checkte, stellte mir die HSV-App gleich die Hiobsbotschaft zu: Ludovit Reis könnte den Hamburger SV verlassen. Der 25-jährige Mittelfeldspieler, der in den letzten Spielzeiten zu einem unverzichtbaren Leistungsträger wurde, steht bei mehreren Bundesligisten hoch im Kurs. Laut Informationen der Bild-Zeitung haben besonders der VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach Interesse angemeldet. Kein Wunder – mit seiner Kombination aus Spielintelligenz, Zweikampfstärke und Passgenauigkeit verkörpert Reis genau den modernen Mittelfeldspieler, nach dem viele Clubs suchen.
«Ludovit ist ein Spieler, der in seinen Jahren beim HSV eine beeindruckende Entwicklung genommen hat», erklärt mir Sportjournalist Mirko Slomka bei einem Telefonat. «Seine Präsenz im Mittelfeld und seine Fähigkeit, das Spiel zu lesen, haben ihn zu einem der wertvollsten Zweitligaspieler gemacht.» Die Statistiken geben ihm recht: In der vergangenen Saison gewann Reis 58% seiner Zweikämpfe und spielte durchschnittlich 42 präzise Pässe pro Spiel. Zahlen, die auch in der Bundesliga Begehrlichkeiten wecken.
Für die Hamburger käme ein Abgang zur Unzeit. Nach dem erneut verpassten Aufstieg braucht der Verein dringend Kontinuität. Die kolportierte Ablösesumme von 8 Millionen Euro könnte zwar die Kassen füllen, aber einen adäquaten Ersatz zu finden, dürfte schwierig werden. Auch die Fanszene zeigt sich besorgt – in den sozialen Medien und Foren wird bereits heftig diskutiert. «Wenn Reis geht, verlieren wir unser Herzstück», postet ein User im HSV-Forum.
Was bedeutet das für die Zukunft des HSV? Die Transferperiode hat gerade erst begonnen, und schon droht der Verlust eines Schlüsselspielers. Bleibt die Frage: Kann Sportvorstand Stefan Kuntz den Niederländer doch noch von einem Verbleib überzeugen oder müssen wir uns von der Vorstellung verabschieden, dass Talente langfristig in der 2. Liga gehalten werden können?