In Hamburg steht der HSV am Samstag im Mittelpunkt – ein deutlicher 4:0-Sieg gegen den Bundesligisten Mainz 05 lässt die 57.000 Zuschauer im Volksparkstadion jubeln. Was als Generalprobe für den Zweitliga-Start gegen den 1. FC Köln geplant war, entwickelte sich zu einer beeindruckenden Demonstration der Stärke des Teams von Steffen Baumgart.
Bereits nach 23 Minuten stand es 2:0 für die Hamburger. Robert Glatzel eröffnete den Torreigen in der 15. Minute nach einer perfekt getimten Flanke von Jean-Luc Dompé, ehe Immanuel Pherai nur acht Minuten später nachlegte. «Wir haben heute gezeigt, was in dieser Mannschaft steckt», sagte Kapitän Sebastian Schonlau nach dem Spiel.
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste aufgehört hatte. Dompé, einer der auffälligsten Spieler, erhöhte in der 50. Minute auf 3:0. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Davie Selke mit seinem ersten Tor im HSV-Trikot (72.). Die Mainzer, die in der Bundesliga spielen, wirkten über weite Strecken überfordert mit dem Offensivdrang der Hamburger.
Was mich besonders beeindruckt hat: Die Körpersprache der HSV-Spieler. In meinen fast zwanzig Jahren als Sportreporterin habe ich selten eine Zweitligamannschaft gesehen, die mit solchem Selbstbewusstsein gegen einen Erstligisten auftritt. Baumgart scheint in der Sommervorbereitung die richtigen Knöpfe gedrückt zu haben.
«Der HSV hat uns heute in allen Belangen vorgeführt», gab Mainz-Trainer Bo Henriksen ehrlich zu. «Das war ein Weckruf für uns.»
Die Frage ist nun: Kann der HSV diese Leistung auch in der 2. Bundesliga konstant abrufen? Der Saisonstart gegen Köln wird zeigen, ob der heutige Auftritt ein Ausrutscher nach oben war oder der Beginn einer erfolgreichen Saison. Die Fans im Volkspark träumen jedenfalls wieder vom Aufstieg.