In München-Pasing wurde gestern Nachmittag ein sechsjähriges Kind von einem Hund ins Gesicht gebissen. Der Vorfall ereignete sich gegen 16 Uhr in einer Wohnung, als das Kind mit dem Tier allein im Raum war. Nach Angaben der Polizei musste das schwer verletzte Kind mit dem Rettungswagen in eine Klinik gebracht werden.
Die Eltern des Kindes waren zum Zeitpunkt des Vorfalls in einem Nebenraum, wie mir ein Polizeisprecher vor Ort mitteilte. «Der Hund hat ohne erkennbaren Anlass zugebissen«, erklärte der Beamte. Es handelt sich um einen American Staffordshire Terrier, der zur Familie gehört und bisher nicht durch aggressives Verhalten aufgefallen war.
Immer wieder begegne ich bei meinen Recherchen in München solchen tragischen Fällen. Nach Zahlen des städtischen Gesundheitsamts wurden im letzten Jahr mehr als 120 Bissverletzungen durch Hunde gemeldet, etwa ein Drittel davon betraf Kinder. Besonders brisant: Die meisten Unfälle passieren im familiären Umfeld.
Das verletzte Kind wird derzeit noch im Krankenhaus behandelt. Die Ärzte gehen davon aus, dass bleibende Narben zurückbleiben werden. Der Hund wurde vom Veterinäramt in Obhut genommen und muss nun auf sein Verhalten überprüft werden.
Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen die Hundehalter. Tierschützerin Maria Berger, die ich seit Jahren aus der Münchner Hundeszene kenne, mahnt: «Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt mit Hunden gelassen werden – egal wie sanft das Tier sonst erscheint.»
Der Fall wirft erneut die Frage auf, wie sicher der Umgang mit Hunden in Familien mit Kindern gestaltet werden kann. Vielleicht braucht es mehr als nur die üblichen Warnungen.