Der Bahnverkehr zwischen München und Berlin rollt seit Sonntagabend wieder. Nach tagelangen Einschränkungen wegen eines Kabelbrandes können Reisende aufatmen. Die Deutsche Bahn hat die Schäden an der ICE-Trasse bei Nürnberg schneller als erwartet repariert.
Seit Mittwoch war die wichtige Nord-Süd-Verbindung nur eingeschränkt nutzbar. «Unsere Techniker haben rund um die Uhr gearbeitet», erklärt Bahnsprecherin Andrea Weber. «Wir mussten über 300 Meter Kabel komplett erneuern.» Ursprünglich hatte die Bahn mit einer Reparaturdauer bis Montag gerechnet. Nun fahren die Züge bereits 12 Stunden früher.
Die Reisenden zeigten während der Störung überwiegend Verständnis. An den Bahnhöfen in München und Nürnberg habe ich selbst beobachtet, wie Bahnmitarbeiter geduldig alternative Routen erklärten. Besonders beeindruckt hat mich die Hilfsbereitschaft unter den Reisenden, die Mitfahrgelegenheiten organisierten.
«Es war chaotisch, aber irgendwie haben wir alle zusammengehalten», erzählt Studentin Lisa Müller, die regelmäßig zwischen Berlin und München pendelt. Die Bahn setzte während der Störung Ersatzbusse ein und leitete ICEs über Würzburg und Erfurt um. Trotzdem kam es zu Verspätungen von durchschnittlich 45 Minuten.
Die betroffene Strecke gehört zu den meistgenutzten Fernverbindungen in Deutschland. Täglich nutzen rund 10.000 Reisende die ICE-Züge zwischen der bayerischen und der Bundeshauptstadt. Die Bahn prüft nun, wie ähnliche Störungen künftig vermieden werden können. Brandschutzexperten sollen die Kabelkanäle entlang der Strecke überprüfen.
Für die kommenden Tage empfiehlt die Bahn dennoch, etwas mehr Zeit einzuplanen. «Die normale Taktung wird erst ab Dienstag wieder vollständig hergestellt sein», so Weber. Reisende können aktuelle Informationen über die DB Navigator-App abrufen.