Die nächtlichen Straßen Dortmunds verwandelten sich am Freitagabend erneut in eine gefährliche Rennstrecke. Zwei junge Männer im Alter von 19 und 21 Jahren lieferten sich ein illegales Straßenrennen am Ostwall in der Innenstadt. Was als Kräftemessen begann, endete in einem Verkehrsunfall mit erheblichem Sachschaden. Die Polizei Dortmund bestätigte den Vorfall, der sich gegen 22:30 Uhr ereignete.
Die Raser waren mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, als einer von ihnen die Kontrolle über seinen Wagen verlor. «Wir haben in den letzten Monaten verstärkt Kontrollen durchgeführt, dennoch kommt es immer wieder zu solchen gefährlichen Situationen«, erklärte Polizeisprecher Peter Bandermann. Der Unfallwagen krachte in einen geparkten PKW, wodurch ein Schaden von mindestens 15.000 Euro entstand.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich beobachtet, wie sich die Szene der illegalen Autorennen verändert hat. Früher traf man sich auf abgelegenen Industriegebieten, heute sind es oft spontane Rennen mitten in der Stadt. Besonders besorgniserregend: Die Fahrer werden immer jünger.
Die Ermittler beschlagnahmten beide Fahrzeuge sowie die Führerscheine der Fahrer. Sie müssen sich nun wegen der Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen verantworten – eine Straftat, die seit der Gesetzesänderung 2017 mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden kann. «Das ist kein Kavaliersdelikt mehr», betonte eine Staatsanwältin, die anonym bleiben möchte.
Die Dortmunder Innenstadt war in der Vergangenheit bereits mehrfach Schauplatz solcher Rennen. Anwohner am Ostwall berichten von regelmäßigem Motorenlärm in den Nachtstunden. Die Frage bleibt: Reichen härtere Strafen aus, oder braucht es ein gesellschaftliches Umdenken, um dieses lebensgefährliche «Hobby» endlich zu stoppen?