Die Stadt Köln intensiviert ihren Kampf gegen illegale Mietwagen. Seit Januar wurden bereits 140 Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen, die ohne gültige Genehmigung im Stadtgebiet unterwegs waren. Besonders betroffen: der Bereich rund um den Hauptbahnhof, wo viele Touristen und Geschäftsreisende ankommen. Nach Angaben der Stadtverwaltung haben die Kontrollen in den letzten Wochen deutlich zugenommen.
Die meisten der gestoppten Fahrzeuge gehören zu Anbietern, die Fahrten über Plattformen oder Apps vermitteln, aber nicht die nötigen Konzessionen besitzen. «Wir sehen hier ein systematisches Umgehen der Regeln», erklärt Ordnungsamtsleiter Johannes Meyer. «Diese Fahrer konkurrieren unfair mit unseren lizenzierten Taxiunternehmen, die strenge Auflagen erfüllen müssen.»
Die Kontrollen decken regelmäßig gravierende Mängel auf. Bei jedem dritten Fahrzeug wurden technische Defekte festgestellt, in 22 Prozent der Fälle fehlten wichtige Versicherungen. Besonders problematisch: Einige Fahrer hatten nicht einmal einen in Deutschland gültigen Führerschein.
Ein Kölner Taxifahrer, der seit 15 Jahren im Geschäft ist, berichtet mir nach einer Nachtschicht am Dom: «Die fahren oft für die Hälfte unserer Preise. Klar, dass die Kunden da zugreifen. Aber wer haftet bei einem Unfall? Das fragt vorher keiner.»
Die Stadt hat inzwischen eine spezielle Taskforce eingerichtet. Neben den Fahrzeugkontrollen werden auch vermehrt Bußgelder verhängt – zwischen 500 und 2.000 Euro pro Verstoß. Die Bilanz seit Januar: Über 280.000 Euro an Strafzahlungen.
Experten schätzen, dass in Köln täglich mehrere hundert illegale Mietwagen unterwegs sind. Für Fahrgäste ist die Unterscheidung oft schwierig. Die Stadt rät daher: Im Zweifel immer nach der Konzessionsurkunde fragen oder auf die offizielle Taxikennung achten.
Die Problematik zeigt die Herausforderungen der neuen Mobilitätsdienste. Während viele Städte um Regulierung ringen, sucht Köln nach dem richtigen Gleichgewicht zwischen Innovation und Ordnung. Eine Lösung, die allen gerecht wird, ist noch nicht in Sicht.