Der Traum vom Eigenheim bleibt in München für viele unerreichbar. Aktuelle Zahlen des Immobilienverbands Deutschland (IVD) zeigen: Eine Standardwohnung mit 80 Quadratmetern kostet durchschnittlich 729.000 Euro. Wer ein Reihenhaus sucht, muss im Schnitt 1,04 Millionen Euro einplanen. Diese Summen liegen für die meisten Münchnerinnen und Münchner fernab der Realität.
«Die Preise sind zwar etwas zurückgegangen, aber München bleibt die mit Abstand teuerste Stadt Deutschlands», erklärt Stephan Kippes vom IVD. Der leichte Preisrückgang von etwa fünf Prozent im vergangenen Jahr bietet kaum Entlastung. Eine vierköpfige Familie bräuchte ein Jahreseinkommen von mindestens 120.000 Euro, um sich überhaupt eine Finanzierung leisten zu können.
Besonders erschreckend: Selbst in den günstigsten Randlagen kostet eine einfache Wohnung noch über 6.500 Euro pro Quadratmeter. In den Toplagen werden bis zu 13.000 Euro fällig. Nach über 20 Jahren Berichterstattung über den Münchner Immobilienmarkt sehe ich, wie immer mehr Menschen die Stadt verlassen müssen – sogar gut verdienende Akademikerfamilien.
Die Folge: Der Pendlerverkehr nimmt zu, und selbst im Umkreis von 50 Kilometern steigen die Preise rasant. Experten des Bayerischen Wirtschaftsministeriums warnen: «München droht mittelfristig ein Arbeitskräftemangel, weil Normalverdiener sich das Leben hier nicht mehr leisten können.»
Für viele junge Familien bleibt nur die Hoffnung auf günstigere Zinsen oder staatliche Unterstützung. Oder eben der Abschied vom Traum des eigenen Zuhauses in der Landeshauptstadt. Ist eine Stadt, in der nur noch die Reichen wohnen können, überhaupt noch lebenswert?