Die Frage, wie Innovationen im Mittelstand gelingen können, stand gestern im Zentrum des Forums in Herzebrock-Clarholz. Rund 80 Teilnehmer aus lokalen Unternehmen und Institutionen versammelten sich, um Impulse für den eigenen Betrieb zu sammeln. Nach Angaben der IHK Ostwestfalen investieren nur 27 Prozent der regionalen Unternehmen systematisch in Innovationsprozesse – ein Wert, den die Veranstaltungsreihe «Wirtschaft im Dialog» steigern möchte.
«Innovation ist kein Zufall, sondern das Ergebnis zielgerichteter Prozesse», betonte Prof. Dr. Sabine Klein von der Hochschule Bielefeld in ihrem Eröffnungsvortrag. Sie zeigte auf, wie auch kleine Betriebe ohne eigene Forschungsabteilung innovativ sein können. Die Einbindung aller Mitarbeiter sei dabei ein Schlüsselfaktor.
Als ich durch den Veranstaltungsraum ging, war die Aufmerksamkeit spürbar. Besonders der Praxisbericht von Martin Hölscher, Geschäftsführer eines mittelständischen Metallverarbeiters aus Herzebrock, fesselte das Publikum. «Wir haben durch kleine, regelmäßige Innovationsrunden mit unseren Mitarbeitern den Energieverbrauch um 22 Prozent senken können», berichtete er.
Die lokale Wirtschaftsförderung stellte zudem Fördermöglichkeiten vor, die vielen Teilnehmern neu waren. Der Austausch zwischen den Unternehmen bei Kaffee und Schnittchen war mindestens genauso wertvoll wie die Vorträge selbst – hier wurden Visitenkarten getauscht und konkrete Kooperationen angebacht.
Dass Innovation nicht nur Großkonzerne, sondern gerade den regionalen Mittelstand betrifft, war das Fazit des Abends. Die nächste Veranstaltung der Reihe ist für März geplant – dann zum Thema Digitalisierung. Der Erfolg gestern zeigt: Der Austausch vor Ort bringt mehr als manche teure Beratung von außen.