Der Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel soll ein neues Gesicht bekommen. Der Immobilienentwickler Instone Real Estate plant auf dem ehemaligen Industriegelände der Rheinmetall AG ein gemischtes Stadtquartier mit rund 700 Wohnungen. Diese Woche haben die Verantwortlichen erste konkrete Pläne vorgestellt. Düsseldorf braucht dringend mehr bezahlbaren Wohnraum, betont Oberbürgermeister Stephan Keller bei der Präsentation.
Nach jahrelangem Stillstand tut sich etwas auf dem 5,6 Hektar großen Areal. Die Fläche lag über ein Jahrzehnt brach – ein Zustand, den ich bei meinen Recherchen in vielen deutschen Großstädten beobachte: wertvolle Grundstücke in zentraler Lage, die auf ihre Neunutzung warten, während der Wohnungsmangel wächst.
Das Besondere am Instone-Projekt: Neben frei finanzierten Eigentumswohnungen entstehen 219 öffentlich geförderte Mietwohnungen. Wir wollen ein lebendiges Quartier für alle Bevölkerungsgruppen schaffen, erklärt Projektleiter Michael Hegel. Der Baustart soll 2025 erfolgen, die ersten Bewohner könnten 2027 einziehen.
Das Konzept sieht auch eine Kita, Gewerbeflächen und großzügige Grünanlagen vor. Die alten Industriehallen bleiben teilweise erhalten und werden umgenutzt – ein Trend, den ich in Städten wie Hamburg oder München beobachte. Diese Mischung aus Alt und Neu gibt Stadtvierteln Charakter und bewahrt ein Stück Industriegeschichte.
Was in Oberkassel entsteht, könnte ein Modell für andere Stadtentwicklungsprojekte werden. Denn die Herausforderung bleibt: Wie schaffen wir attraktiven und bezahlbaren Wohnraum in unseren Städten, ohne deren Identität zu verlieren? In Düsseldorf wird man bald sehen können, ob dieser Balanceakt gelingt.