Die Spannungen an deutschen Universitäten spitzen sich zu. An der Freien Universität Berlin sorgt ein Aufruf zur «Intifada» gegen Israel für Entsetzen. Eine linke Hochschulgruppe veröffentlichte auf Instagram eine Parole, die zum «Widerstand» aufruft – mit eindeutigem Bezug zum Nahostkonflikt. Die Universitätsleitung reagierte umgehend und prüft rechtliche Schritte.
«Solche Aufrufe haben an unserer Universität keinen Platz», erklärt FU-Präsident Günter Ziegler gegenüber der Berliner Morgenpost. Die Hochschule stehe für Weltoffenheit und Toleranz. Der Begriff «Intifada» ist historisch mit gewaltsamen Aufständen der Palästinenser verbunden und wird von vielen als Aufruf zur Gewalt gegen Israel verstanden.
Die betreffende Gruppe «SDS.dielinke» an der FU Berlin verbreitete die Parole in Zusammenhang mit den anhaltenden Protesten gegen Israel. Die Universität distanzierte sich scharf und betont: «Wir dulden keine Form von Antisemitismus, Rassismus oder Diskriminierung.»
In Hamburg habe ich ähnliche Entwicklungen an Hochschulen beobachtet. Die Polarisierung nimmt zu, und viele jüdische Studierende berichten von wachsender Verunsicherung im Universitätsalltag. Nach Angaben des Zentralrats der Juden haben antisemitische Vorfälle an deutschen Hochschulen seit dem 7. Oktober 2023 um fast 40 Prozent zugenommen.
Der Berliner Fall reiht sich ein in eine bundesweite Debatte über die Grenzen der Meinungsfreiheit an Universitäten. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, fordert: «Hochschulen müssen klare Grenzen setzen, wenn Kritik an Israel in Judenhass umschlägt.»
Die Ereignisse werfen grundsätzliche Fragen auf: Wie viel Aktivismus verträgt der akademische Raum? Und wer entscheidet, wann die Grenze zur Hetze überschritten ist? Die Antworten darauf werden das Selbstverständnis deutscher Universitäten nachhaltig prägen.