In den frühen Morgenstunden hat Israel einen gezielten Vergeltungsschlag gegen den Iran durchgeführt. Während die Menschen in Teheran vom Lärm der Explosionen geweckt wurden, zielte das israelische Militär auf strategische Einrichtungen – eine dramatische Eskalation in einem Konflikt, der die gesamte Region in Atem hält. Nach iranischen Angaben wurden vier Soldaten getötet, während israelische Quellen betonen, dass es sich um einen «präzisen, begrenzten Angriff» handelte.
Die Reaktion folgt auf den iranischen Raketenangriff vom 13. April, bei dem fast 300 Projektile auf Israel abgefeuert wurden. «Wir sehen hier die klassische Spirale der Vergeltung», erklärt Dr. Mehran Kamrava, Nahostexperte an der Georgetown Universität in Doha. «Jede Seite fühlt sich verpflichtet, auf Angriffe zu reagieren, ohne dabei einen unkontrollierbaren Flächenbrand zu riskieren.»
Besonders besorgniserregend ist der Angriff auf Militäreinrichtungen nahe der iranischen Atomanlagen. Das erinnert an die Stuxnet-Cyberattacke von 2010, die das iranische Atomprogramm empfindlich traf. Damals wie heute geht es um die Balance zwischen demonstrativer Stärke und der Vermeidung eines umfassenden Krieges.
Die humanitären Folgen sind bereits spürbar. In Teherans Krankenhäusern wurden Notfallpläne aktiviert, während die ohnehin schwache iranische Wirtschaft weiter unter Druck gerät. «Die Zivilbevölkerung leidet am meisten unter dieser gefährlichen Machtdemonstration», berichtet Dr. Shirin Ebadi, iranische Friedensnobelpreisträgerin und Menschenrechtsaktivistin.
Die internationale Gemeinschaft steht vor einem Dilemma: Einerseits gilt Israels Recht auf Selbstverteidigung als unbestritten, andererseits wächst die Sorge vor einer regionalen Explosion. Die kommenden Tage werden zeigen, ob diplomatische Kanäle eine weitere Eskalation verhindern können oder ob wir am Beginn eines größeren Konflikts stehen, der weit über die Grenzen des Nahen Ostens hinausreichen könnte.