In Berlin hat ein israelisches Restaurant seine geplante Neueröffnung abgesagt. Das «LOKAL Merom» in Berlin-Mitte sollte eigentlich diese Woche seine Türen öffnen. Doch nach Informationen der BILD-Zeitung führten Sicherheitsbedenken und eine angekündigte anti-israelische Demonstration vor dem Lokal zur kurzfristigen Absage. Die Restaurantbetreiber sahen sich gezwungen, den Start zu verschieben.
«Die Sicherheit unserer Gäste und Mitarbeiter steht für uns an erster Stelle«, erklärte Inhaber Doron Eisenberg gegenüber lokalen Medien. Pro-palästinensische Aktivisten hatten in sozialen Netzwerken zu Protesten vor dem Restaurant aufgerufen. Ein Flyer mit der Aufschrift «Kein Platz für zionistische Geschäfte in unseren Kiezen» kursierte online und wurde an Hauswände geklebt.
Die Berliner Polizei bestätigte, dass sie die Lage beobachtet und entsprechende Schutzmaßnahmen vorbereitet hatte. Dennoch entschieden sich die Betreiber für die Absage. «Wir wollen niemanden gefährden und hoffen auf eine Eröffnung zu einem späteren Zeitpunkt», so Eisenberg.
Als ich vergangene Woche durch Berlin-Mitte lief, bemerkte ich bereits die Spannung, die in der Luft lag. Verunsicherte Blicke, geflüsterte Gespräche vor dem fast fertigen Restaurant. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in der Hauptstadt. Jüdische und israelische Einrichtungen berichten seit Monaten von zunehmenden Anfeindungen.
Die Absage wirft ein Schlaglicht auf die angespannte Stimmung in der Stadt. Während viele Berliner die kulinarische Vielfalt schätzen, zeigt der Vorfall, wie sehr der Nahost-Konflikt auch hier präsent ist. Können wir es uns leisten, dass Menschen in Berlin ihre Geschäfte aus Angst nicht eröffnen?