Wenn es um junge Fußballtalente geht, hat Borussia Dortmund einen besonderen Riecher. Doch manchmal müssen auch die Schwarz-Gelben einen Abgang verkraften, der Fans und Experten gleichermaßen überrascht. Jamie Bynoe-Gittens, das englische Ausnahmetalent, hat sich für einen Wechsel zum FC Chelsea entschieden – und nicht etwa zum FC Bayern München, wie viele Insider vermutet hatten.
Der 19-jährige Flügelstürmer, der 2020 von Manchester City nach Dortmund kam, folgt damit einem ähnlichen Karriereweg wie einst Jadon Sancho. «Die Entscheidung war nicht einfach», soll Bynoe-Gittens seinem engsten Umfeld mitgeteilt haben. «Der BVB hat mir die erste echte Chance im Profifußball gegeben, aber Chelsea ist der Verein meiner Heimat.» Die Londoner überweisen dem Vernehmen nach rund 35 Millionen Euro nach Dortmund – eine beachtliche Summe für einen Spieler, der zwar enormes Potential, aber erst 42 Bundesligaspiele in den Beinen hat.
Interessant an diesem Transfer ist vor allem, dass der FC Bayern leer ausgeht. Die Münchner hatten wochenlang um das Talent gebuhlt und galten als Favorit im Rennen um den Engländer. Doch Chelsea-Coach Enzo Maresca hat den jungen Offensivspieler offenbar mit einem klaren Karriereplan überzeugt. «Bei jungen Spielern geht es nicht nur um das Geld, sondern um die Perspektive«, erklärt Transferexperte Fabian Müller. «Chelsea verspricht ihm vermutlich mehr Spielzeit und eine zentrale Rolle im Neuaufbau.»
Für den BVB bedeutet der Abgang einen sportlichen Verlust, aber auch einen wirtschaftlichen Erfolg. In nicht einmal vier Jahren hat der Verein den Marktwert des Spielers vervielfacht. Die Dortmunder Philosophie, junge Talente zu entwickeln und gewinnbringend zu verkaufen, geht damit erneut auf. Und während die Fans trauern, arbeitet die Vereinsführung sicher schon am nächsten Juwel. So ist das Geschäft – besonders in Dortmund.