Der Fall holt Jens Spahn wieder ein: Ein umstrittener Maskendeal aus der Coronazeit wirft neue Fragen auf. Nun steht ein Leipziger PR-Berater im Fokus, der beim Zustandekommen des millionenschweren Geschäfts geholfen haben soll. Gleichzeitig organisierte er ein Spendendinner für den damaligen Gesundheitsminister. Ist da ein Zusammenhang?
Als ich vor zwei Jahren erste Recherchen zu den Maskendeals anstellte, war die Empörung groß, aber die Beweislage dünn. Das ändert sich jetzt. Der Leipziger Berater soll laut Medienberichten nicht nur eine Provision von 570.000 Euro für die Vermittlung des 9,9-Millionen-Deals erhalten haben, sondern kurz darauf auch ein CDU-Spendendinner mit Spahn ausgerichtet haben.
«Es gibt erheblichen Aufklärungsbedarf«, sagt Katharina Dröge, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Die zeitliche Nähe zwischen Geschäft und Spendenaktion werfe Fragen auf. Spahns Anwalt bestreitet jede Verknüpfung: «Mein Mandant kannte den Berater zuvor nicht und wusste nichts von dessen Provision.»
In Hamburg habe ich erlebt, wie Vertrauen in Politik durch solche Verflechtungen beschädigt wird. Menschen in meinen Interviews fragen immer wieder: «Wurde hier mit zweierlei Maß gemessen?» Die Pandemie ist vorbei, aber die Aufarbeitung nicht.
Der Bundestag will den Fall neu aufrollen. Ob strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegt, bleibt unklar. Doch der politische Schaden könnte groß sein – gerade für Spahn, der wieder stärker in den Fokus der CDU rückt. Die Maskenaffäre, sie könnte zum Stolperstein werden für künftige Ambitionen.