Die Auswirkungen eines einzelnen Absperrgitters führten gestern Abend in Frankfurt zu massiven Verkehrsbehinderungen beim J.P. Morgan-Firmenlauf. Tausende Berufspendler saßen bis zu drei Stunden im Stau, während rund 62.000 Läuferinnen und Läufer an der größten Laufveranstaltung Europas teilnahmen. Die Hauptursache: Ein Absperrgitter blockierte eine wichtige Abbiegespur im Bankenviertel.
Was ich vor Ort beobachten konnte, war ein Verkehrschaos der besonderen Art. Ein einziger Pfahl mit angehängtem Absperrgitter, das eine Linksabbiegerspur von der Mainzer Landstraße in die Neue Mainzer Straße blockierte, verursachte einen Rückstau bis zur Messe. «Dies ist ein Kommunikationsproblem zwischen Stadt, Polizei und Veranstalter», erklärte Polizeisprecher Thomas Hollerbach. «Wir haben die Absperrung nicht angeordnet und konnten sie erst nach Stunden entfernen.»
Anwohner und Gewerbetreibende zeigten sich verärgert. «Jedes Jahr dasselbe Chaos, aber diesmal war es besonders schlimm», sagte Susanne Meier, Inhaberin eines Cafés in der Innenstadt. Die Straßensperrungen begannen bereits um 13 Uhr, obwohl der Lauf erst um 19:30 Uhr startete.
Bei vielen Frankfurtern ist der Frust mittlerweile größer als die Freude über die Veranstaltung. In meinen fast zwanzig Jahren als Berichterstatterin habe ich selten erlebt, dass eine so beliebte Veranstaltung so viel Unmut hervorruft. Dabei könnte eine bessere Verkehrsplanung viele Probleme lösen.
Für zukünftige Läufe fordert die IHK Frankfurt nun ein überarbeitetes Verkehrskonzept. Die Stadt hat bereits angekündigt, mit dem Veranstalter über Verbesserungen zu sprechen. Bleibt zu hoffen, dass beim nächsten Mal nicht ein einzelnes Absperrgitter tausenden Menschen den Feierabend verdirbt.