Die Gewinner stehen fest: Beim bundesweiten Wettbewerb «Jugend testet» der Stiftung Warentest haben zwei Schüler aus Dortmund den ersten Platz erobert. Max Müller und Leon Schmidt vom Helmholtz-Gymnasium überzeugten die Jury mit ihrem Test zu Kindersitzen für Fahrräder.
«Wir haben wirklich nicht damit gerechnet», erzählt der 16-jährige Max, als ich ihn nach der Preisverleihung in Berlin treffe. Die beiden Freunde testeten sechs verschiedene Modelle auf Sicherheit, Komfort und Benutzerfreundlichkeit. Besonders erschreckend: Bei zwei Sitzen lösten sich nach mehrfacher Benutzung wichtige Befestigungsteile.
Die Idee kam den Jugendlichen, als Leons kleine Schwester fast aus ihrem neuen Fahrradsitz gefallen wäre. «Da wollten wir wissen, ob das ein Einzelfall ist», erklärt Leon. In drei Monaten Arbeit entwickelten sie eigene Testkriterien und dokumentierten alle Ergebnisse akribisch. Ihre Eltern stellten bereitwillig ihre Fahrräder für die Versuchsreihen zur Verfügung.
Hubertus Primus, Vorstand der Stiftung Warentest, lobte bei der Preisverleihung die «außergewöhnliche Gründlichkeit» der Dortmunder. «Diese jungen Menschen haben verstanden, worauf es beim Testen ankommt: Methodische Strenge und Relevanz für den Verbraucher.»
Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Die beiden Gewinner wollen das Geld nutzen, um ein kleines Projekt zur Verkehrssicherheit an ihrer Schule zu starten. «Unsere Schulleiterin hat schon zugesagt, dass wir die Aula dafür nutzen dürfen», freut sich Max.
Der Erfolg der Dortmunder Schüler zeigt, wie wichtig kritisches Denken und wissenschaftliches Arbeiten schon in jungen Jahren sein können. Und wer weiß – vielleicht sitzen die zukünftigen Produkttester der Stiftung Warentest gerade noch auf der Schulbank in Dortmund.