In Berlin-Schöneberg steht eine Gruppe Jugendlicher unter Verdacht, einen 15-Jährigen mit brutaler Gewalt attackiert zu haben. Die Tat ereignete sich am vergangenen Donnerstagabend im Jugendclub und Skaterpark am Sachsendamm. Das Opfer musste mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo es notoperiert wurde.
Die Polizei ermittelt gegen sechs Verdächtige im Alter zwischen 14 und 15 Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Nach bisherigen Erkenntnissen eskalierte ein Streit zwischen den Jugendlichen. Die Tätergruppe soll den Jungen geschlagen und gegen den Kopf getreten haben – selbst als er bereits bewusstlos am Boden lag.
«So eine Gewalt unter Jugendlichen ist erschreckend, aber leider kein Einzelfall mehr», erklärt Sozialarbeiter Martin Weber, der in einem nahegelegenen Jugendzentrum arbeitet. Zahlen der Berliner Polizei bestätigen: Die Jugendgewalt in der Hauptstadt nimmt zu. Im vergangenen Jahr wurden über 3.000 Fälle registriert – ein Anstieg von fast 10 Prozent.
Was mich bei meinen Recherchen vor Ort besonders beunruhigt: Die Hemmschwelle sinkt. Viele Jugendliche filmen solche Taten sogar mit ihren Handys, um sie später in sozialen Netzwerken zu teilen. Hier im Kiez erzählen mir Anwohner, dass sie den Park mittlerweile meiden.
Die Politik ringt um Lösungen. «Wir brauchen mehr Präventionsarbeit und konsequente Reaktionen auf Gewalt», fordert Berlins Innensenatorin Iris Spranger. Die sechs Tatverdächtigen wurden nach ihrer Identifizierung den Erziehungsberechtigten übergeben.
Wie geht es weiter? Der verletzte Junge befindet sich noch immer im Krankenhaus. Die Frage, die bleibt: Was treibt Kinder zu solcher Brutalität – und was können wir dagegen tun?