Die erschreckende Begegnung ereignete sich am frühen Samstagabend im Münchner Stadtteil Bogenhausen. Ein 42-jähriger Radfahrer wurde von vier Jugendlichen attackiert und zusammengeschlagen, nachdem er sie auf ihr gefährliches Verhalten im Straßenverkehr angesprochen hatte. Laut Polizeibericht erlitt der Mann erhebliche Gesichtsverletzungen und musste im Krankenhaus behandelt werden.
Was als normale Fahrradfahrt begann, endete in brutaler Gewalt. Die Jugendlichen hatten zunächst mit ihren Fahrrädern riskante Fahrmanöver vollführt und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Als der 42-Jährige sie darauf hinwies, eskalierte die Situation blitzschnell. «Solche Übergriffe nehmen leider zu«, erklärt Polizeioberkommissarin Martina Weber. «Besonders beunruhigend ist das junge Alter der Täter und die scheinbar niedrige Hemmschwelle zur Gewalt.»
Die Gruppe umzingelte den Mann, riss ihn vom Rad und schlug mehrfach auf ihn ein. Erst das beherzte Eingreifen einer 35-jährigen Passantin beendete den Angriff. Die Jugendlichen flüchteten, konnten aber von Polizeibeamten in der Nähe gefasst werden. Sie sind zwischen 14 und 16 Jahre alt und wurden nach ihrer Identitätsfeststellung an ihre Eltern übergeben.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich eine besorgniserregende Entwicklung beobachtet: Die Aggressionen im öffentlichen Raum scheinen zuzunehmen, besonders in Großstädten wie München. Die Anonymität der Stadt trägt dazu bei, dass Menschen sich weniger hemmen, andere anzugreifen.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Spannungen im Straßenverkehr und die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen. Die Polizei München verstärkt nun ihre Präsenz in dem Gebiet. Was bleibt, ist die Frage: Wie können wir junge Menschen erreichen, bevor sie zu Tätern werden? Und wie schaffen wir ein respektvolleres Miteinander im öffentlichen Raum?