Die Situation am Dortmunder Hauptbahnhof eskalierte am Sonntagmorgen, als ein 17-Jähriger mehrere Bundespolizisten angriff. Der Jugendliche wurde gegen 5 Uhr kontrolliert, weil er sich ohne Fahrschein im Hauptbahnhof aufhielt. Was als routinemäßige Überprüfung begann, entwickelte sich zu einem gewaltsamen Zwischenfall, bei dem drei Beamte verletzt wurden.
Als die Polizisten den jungen Mann zur Wache bringen wollten, leistete er plötzlich erheblichen Widerstand. Er trat und schlug um sich, beleidigte die Einsatzkräfte und spuckte ihnen ins Gesicht. Selbst Pfefferspray konnte ihn nicht beruhigen. Ein Sprecher der Bundespolizei erklärte: «Der Beschuldigte zeigte sich völlig uneinsichtig und leistete durchgehend Widerstand. Eine Kommunikation war praktisch unmöglich.»
Die Beamten mussten den Jugendlichen schließlich zu Boden bringen und fixieren. Dabei wurden drei Polizisten leicht verletzt, konnten ihren Dienst aber fortsetzen. Wie ich bei meinen Recherchen zur Sicherheitslage an Bahnhöfen immer wieder feststelle, nehmen solche Vorfälle leider zu. Die Bundespolizei verzeichnete allein im letzten Jahr über 4.000 Angriffe auf ihre Beamten im Bahnhofsumfeld.
Nach der Festnahme stellten die Beamten die Identität des Jugendlichen fest. Er wurde später seinen Erziehungsberechtigten übergeben. Gegen ihn wird nun wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Erschleichens von Leistungen ermittelt.
Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit an Bahnhöfen auf. Reisende in Dortmund beobachten die Entwicklung mit Sorge. Was treibt junge Menschen zu solcher Gewalt? Die Antwort darauf ist vielschichtig und liegt irgendwo zwischen fehlender Perspektive und mangelndem Respekt vor staatlicher Autorität.