In Düsseldorf häufen sich beunruhigende Meldungen über K.O.-Tropfen auf der Rheinkirmes. Drei junge Frauen zwischen 19 und 23 Jahren wurden nach Kirmesbesuchen mit Gedächtnislücken und Schwindelgefühlen ins Krankenhaus eingeliefert. Alle drei hatten das gleiche Festzelt besucht. Die Polizei Düsseldorf bestätigte mittlerweile die Aufnahme von Ermittlungen. «Wir nehmen diese Vorfälle sehr ernst», erklärte Polizeisprecher Michael Greven.
Die Fälle ereigneten sich am vergangenen Wochenende. Eine 21-jährige Besucherin berichtete, sie habe nur zwei Getränke konsumiert, bevor sie die Orientierung verlor. «Plötzlich konnte ich mich an nichts mehr erinnern. Meine Freundinnen haben mich zum Glück nach Hause gebracht», schildert sie ihre Erfahrung. Toxikologische Untersuchungen laufen noch, aber die Symptome deuten auf GHB – umgangssprachlich K.O.-Tropfen – hin.
Die Kirmesleitung hat inzwischen reagiert. «Wir haben das Sicherheitspersonal im betroffenen Bereich verdoppelt und die Barkeeper für verdächtige Aktivitäten sensibilisiert», erklärt Schaustellerverband-Vorsitzender Oliver Wilmering. Auch werden nun spezielle Deckel für Gläser kostenlos angeboten.
Was mich bei meinem Besuch vor Ort besonders beeindruckt hat: Die Solidarität unter den jungen Besucherinnen ist spürbar. Gruppen von Frauen achten besonders aufeinander, und viele Düsseldorfer Familien sprechen das Thema offen an.
Die Vorfälle werfen einen Schatten auf das beliebte Volksfest, das noch bis zum 21. Juli läuft. Experten raten dringend: Getränke nie unbeaufsichtigt lassen und bei plötzlichem Unwohlsein sofort Hilfe suchen. Die Kriminalpolizei bittet weitere mögliche Betroffene, sich zu melden. Die Frage bleibt: Reichen die getroffenen Maßnahmen aus, um die Kirmes wieder zu einem sicheren Ort für alle zu machen?