Die Hauptstadt im politischen Fokus: Heute trifft CDU-Chef Friedrich Merz auf Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner im Roten Rathaus. Das Gespräch findet im Rahmen einer Reihe hochrangiger Politikbesuche statt, nachdem erst gestern Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gast war. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage steht Berlins schwarz-rote Koalition bei 47 Prozent Zustimmung – in Zeiten politischer Polarisierung ein beachtlicher Wert.
«Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Berlin muss gerade in der aktuellen Lage enger werden», betonte Wegner nach dem gestrigen Kanzlerbesuch. Beim heutigen Treffen mit Merz dürften vor allem die drängenden Themen Wohnungsbau, Verkehrsinfrastruktur und Migration im Mittelpunkt stehen. Insider berichten von spürbaren Spannungen zwischen den CDU-Politikern.
«Berlin braucht mehr Unterstützung bei der Bewältigung der Migrationsherausforderungen», so Merz im Vorfeld des Treffens. Wegner hingegen hat sich wiederholt für einen pragmatischeren Kurs in der Migrationspolitik ausgesprochen. Diese unterschiedlichen Ansätze könnten heute aufeinanderprallen.
Was mich bei meinen Gesprächen mit Berlinerinnen und Berlinern immer wieder überrascht: Trotz aller Kritik an der Landespolitik genießt Wegner persönlich durchaus Respekt – auch bei Nicht-CDU-Wählern. Seine bodenständige Art kommt an.
Die Begegnung im Roten Rathaus markiert eine wichtige Phase der Positionierung innerhalb der CDU. Mit der Bundestagswahl am Horizont geht es um mehr als nur Berliner Themen. Ob aus dem Treffen eine stärkere Achse Wegner-Merz erwächst oder die Gräben tiefer werden, dürfte die politische Landschaft der Hauptstadt nachhaltig prägen. Mehr dazu beim Berliner Tagesspiegel.