Sechs winzige Fellknäuel mit großen Augen warten derzeit im Hamburger Tierheim auf ein neues Zuhause. Die nach Harry-Potter-Figuren benannten Katzenbabys – liebevoll die «McGonagalls» genannt – wurden vor drei Wochen ohne Mutter gefunden. «Sie waren erst wenige Tage alt und brauchten Rund-um-die-Uhr-Betreuung», erzählt Tierpflegerin Sybille Kähler, während sie dem kleinsten Kätzchen die Flasche gibt.
Die Katzenbabys mussten von Hand aufgezogen werden, was einen enormen Kraftakt für die Mitarbeiter bedeutete. Jede drei Stunden Fütterung, auch nachts. Inzwischen fressen sie selbstständig und toben durchs Gehege. «Es ist unglaublich, wie schnell sie sich entwickelt haben«, sagt Kähler.
Die Vermittlung von Katzenbabys stellt das Tierheim vor besondere Herausforderungen. «Wir suchen verantwortungsvolle Menschen, die verstehen, dass eine Katze bis zu 20 Jahre alt werden kann», erklärt Sven Fraaß, Leiter des Hamburger Tierheims. Idealerweise werden die Kitten paarweise vermittelt, da sie soziale Tiere sind.
Während ich durch das Katzenhaus gehe, fällt mir auf: Die McGonagalls sind längst nicht die einzigen Samtpfoten, die ein Zuhause suchen. Insgesamt beherbergt das Tierheim derzeit über 80 Katzen – ein trauriger Rekord für die Jahreszeit. Besonders im Frühjahr und Sommer werden viele ungewollte Kätzchen geboren.
Was besonders nachdenklich stimmt: Viele dieser Situationen wären durch frühzeitige Kastration vermeidbar gewesen. Mehr Informationen zur Adoption gibt es direkt beim Hamburger Tierschutzverein. Wer kein Tier aufnehmen kann, aber helfen möchte, kann übrigens auch eine Patenschaft übernehmen – ein kleiner Beitrag mit großer Wirkung für Tiere wie die kleinen McGonagalls.