In Köln-Zollstock schlagen die Tierheimmitarbeiter Alarm: Die Vorräte an Futter für die vielen Katzenbabys schwinden rapide. Allein in dieser Woche nahm das Tierheim 15 neue Kitten auf, darunter viele Fundtiere, die ohne Mutter aufgepäppelt werden müssen. Seit Anfang des Jahres wurden bereits über 200 Katzen im Tierheim abgegeben – deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum.
«Die Situation spitzt sich zu. Unser Bedarf an Nassfutter, speziell für Kitten, ist enorm», erklärt Marion Lücke, Leiterin des Kölner Tierheims. Besonders dringend werden Nassfutter für Kitten bis 12 Monate und spezielle Aufzuchtmilch benötigt. Die kleinen Katzen brauchen bis zu fünf Mahlzeiten täglich, was die Vorräte schnell schmelzen lässt.
Ich war gestern vor Ort und sah selbst die vollen Katzenzimmer. In einem kleinen Raum hörte ich das vielstimmige Miauen von sechs etwa sechs Wochen alten Kitten, die auf ihre nächste Mahlzeit warteten. Eine Pflegerin erzählte mir, dass sie kürzlich eine Katzenmutter mit sieben Jungen aus einer verwahrlosten Wohnung gerettet haben.
«Die meisten Menschen unterschätzen, wie schnell Katzen sich vermehren können», sagt Tierärztin Dr. Petra Schwarz. «Eine unkastrierte Katze kann theoretisch für über 200 Nachkommen in nur zwei Jahren sorgen.» Die Fachfrau plädiert für konsequente Kastrationsprogramme.
Das Tierheim bittet die Kölner Bevölkerung dringend um Futterspenden, die direkt im Tierheim in der Vorgebirgstraße abgegeben werden können. Auch Geldspenden sind willkommen. «Jede Dose hilft uns, die Kleinen großzuziehen», sagt Lücke. Die aktuelle Notlage zeigt einmal mehr: Katzenschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die uns alle angeht.