Sechs Jahre nach dem Beginn der Fassadenarbeiten verschwindet nun endlich das Gerüst am ehemaligen Kaufhof-Gebäude in der Dortmunder Innenstadt. Seit 2018 war die Westseite des imposanten Baus an der Kampstraße eingerüstet – eine unfreiwillige Dauerinstallation, die für viele Dortmunder zum Symbol für Verzögerungen im Stadtbild wurde. Diese Woche rollen die Bagger an, um das Gerüst abzubauen.
Der Grund für die jahrelange Verhüllung: bröckelnde Fassadenteile. Was ursprünglich als kurzzeitige Sicherungsmaßnahme gedacht war, entwickelte sich zu einem Dauerzustand. Die Eigentümerin, die ILG Gruppe aus München, hatte immer wieder Verzögerungen bei den Sanierungsarbeiten. «Die komplexe Fassadensanierung hat uns vor größere Herausforderungen gestellt als zunächst angenommen», erklärt ein Sprecher der Immobiliengesellschaft.
Für die Geschäfte im Erdgeschoss bedeutete das Gerüst einen ständigen Kampf um Sichtbarkeit. «Unsere Kunden haben manchmal Schwierigkeiten, uns überhaupt zu finden», berichtet eine Verkäuferin im Modegeschäft an der Ecke. Die Umsatzeinbußen waren für viele spürbar.
Das 1958 errichtete Gebäude, einst stolzes Kaufhaus-Flaggschiff der Stadt, steht seit dem Auszug von Galeria Kaufhof im Oktober 2020 größtenteils leer. Die oberen Etagen warten noch immer auf eine neue Nutzung. Als ich letzte Woche vor Ort war, konnte man bereits die Vorbereitungen für den Abbau erkennen – für viele Dortmunder ein lang ersehnter Anblick.
Der Abbau des Gerüsts ist mehr als nur eine bauliche Maßnahme. Er symbolisiert für viele die Hoffnung auf neuen Schwung in der Innenstadt. Die Stadt Dortmund plant bereits weitere Maßnahmen zur Belebung der Kampstraße. Bleibt die Frage: Was kommt als Nächstes in das markante Gebäude? Darauf warten die Dortmunder nun – hoffentlich nicht wieder sechs Jahre lang.