Die Kaufhof-Zentrale an der Kölner Leonhard-Tietz-Straße sorgt weiter für hitzige Debatten im Stadtrat. Während das 100 Millionen Euro teure Umbauprojekt des historischen Gebäudes voranschreitet, eskaliert der Streit zwischen Politik und Verwaltung. Der städtische Baudezernent Markus Greitemann steht dabei besonders in der Kritik. Seit drei Jahren läuft die Sanierung des denkmalgeschützten Baus aus den 1950er Jahren.
Der Umbau sollte ursprünglich 2023 abgeschlossen sein, verzögert sich aber immer weiter. «Die Stadtverwaltung hat das Projekt nicht im Griff», kritisiert Christoph Klausing, CDU-Stadtrat. Die Kostensteigerungen von ursprünglich 76 auf mittlerweile über 100 Millionen Euro sorgen für besondere Empörung. Allein der teure Umbau des Foyers mit seiner markanten Treppe und den Beleuchtungskörpern schlägt mit 5,3 Millionen Euro zu Buche.
Ich habe mir das Gebäude letzte Woche selbst angesehen – vom Gerüst umhüllt wartet es auf seinen großen Auftritt. Als gebürtige Hamburgerin erkenne ich Parallelen zur Elbphilharmonie: Ein prestigeträchtiges Projekt, das teurer wird als geplant.
Besonders der Streit um die denkmalgeschützte Kantine erhitzt die Gemüter. Die Stadt plant dort moderne Büros, während Denkmalschützer die originale Ausstattung erhalten wollen. Michael Weisenstein von der Linken fordert: «Die Kantine gehört zur Identität des Gebäudes und muss bewahrt werden.»
Die Stadt hält trotz aller Kritik am Zeitplan fest: Ende 2025 sollen 950 Mitarbeiter einziehen. Doch wie viel Tradition dabei auf der Strecke bleibt, bleibt die Frage, die Köln noch lange beschäftigen wird.