Manchmal schreibt der Fußball die besten Geschichten, wenn sie niemand erwartet. Was vor Kurzem noch als Gerücht abgetan wurde, ist jetzt tatsächlich perfekt: Kevin Großkreutz, Dortmunder Urgestein und Weltmeister von 2014, schließt sich dem Amateurverein Türkspor Dortmund an. Die Meldung schlug im Amateurfußball der Region ein wie eine Bombe.
«Klar hätte ich auch woanders spielen können, aber hier passt einfach das Gesamtpaket», erklärt Großkreutz, der sein Herz bekanntlich auf der Zunge trägt. Nach seinem Aus beim TuS Bövinghausen war spekuliert worden, wo der Ex-Profi seine Karriere fortsetzen würde. Dass es Türkspor werden würde, überraschte dann doch viele Beobachter der Szene.
Für den Verein aus der Landesliga ist die Verpflichtung ein echter Coup. Der 35-jährige bringt nicht nur seine Erfahrung aus 186 Bundesligaspielen mit, sondern vor allem seine Identifikation mit der Stadt Dortmund. Vereinspräsident Ismail Sarigül konnte sein Glück kaum fassen: «Kevin verkörpert genau das, was wir hier aufbauen wollen. Er ist ein Vorbild für unsere jungen Spieler und bringt die Mentalität mit, die uns weiterbringen wird.«
Was viele nicht wissen: Großkreutz› Wechsel hat auch eine persönliche Komponente. Einige seiner alten Weggefährten spielen bereits bei Türkspor, und der Verein liegt nur einen Steinwurf von seinem Kiosk «Mit Schmackes» entfernt, den er seit Jahren betreibt. Hier schließt sich ein Kreis für den bodenständigen Dortmunder, der trotz Weltmeistertitel und Champions-League-Finale nie den Kontakt zu seinen Wurzeln verloren hat.
Für die Fans in Dortmund ist es eine schöne Nachricht – der verlorene Sohn bleibt der Stadt erhalten und wird künftig Woche für Woche auf den Amateurplätzen zu sehen sein. Genau da, wo für viele der wahre Fußball noch zuhause ist.