Die Tränen flossen, als Kevin Trapp gestern Abend im Deutsche Bank Park ein letztes Mal vor die Eintracht-Fans trat. Nach neun Jahren im Adler-Trikot verabschiedete sich der 34-jährige Torhüter emotional von den Frankfurter Anhängern. «Dieser Verein, diese Stadt und ihr alle werdet immer ein Teil meines Herzens bleiben», sagte Trapp mit stockender Stimme vor 58.000 Zuschauern.
Der Keeper, der maßgeblich am Europa-League-Triumph 2022 beteiligt war, wechselt nach Saudi-Arabien zu Al-Ittihad. Rund 20 Millionen Euro Ablöse fließen nach Frankfurt – eine beachtliche Summe für einen Torhüter seines Alters. Für die Eintracht bedeutet sein Abgang das Ende einer Ära.
Was bleibt, sind die Erinnerungen an große Momente: Der gehaltene Elfmeter im Europa-League-Finale gegen die Glasgow Rangers, die spektakulären Paraden in der Champions League und seine Führungsrolle in der Kabine. «Kevin war nicht nur ein Weltklasse-Torwart, sondern ein echter Leader«, würdigte Sportvorstand Markus Krösche den Nationaltorhüter.
Als ich Trapp 2018 in der Kabine traf, fiel mir seine besonnene Art auf. Selbst nach Niederlagen blieb er zugänglich, analysierte klar – eine Eigenschaft, die ihn bei Mitspielern und Journalisten gleichermaßen beliebt machte.
Die Fans ehrten ihren Keeper mit einer beeindruckenden Choreografie. «Einmal Adlerträger, immer Adlerträger» stand auf einem riesigen Banner. Im Frankfurter Regen wirkte die Szene fast filmreif.
Während Trapp geht, steht mit Kaua Santos bereits sein potenzieller Nachfolger bereit. Ob der junge Brasilianer die großen Fußstapfen füllen kann, wird die Zeit zeigen. Eines ist sicher: In Frankfurt hat Kevin Trapp Spuren hinterlassen, die weit über sportliche Erfolge hinausgehen.